Wachkoma
Siehe Vegetativer Status.
Siehe Vegetativer Status.
Ein besonderer Bereich im Sinne des Betreuungsgesetzes (siehe: Betreuungsfall). Dazu gehört die Unterbringung von psychiatrischen Patienten, die sich selbst gefährden, in geschlossenen Abteilungen einer Einrichtung; darüber hinaus freiheitsentziehende Maßnahmen aller Art (auch das Anbringen von Bauchgurten und Bettgittern bei Sturzgefahr). Dieser Aufgabenbereich muss gemäß § 1906 BGB in einer Gesundheitsvollmacht gesondert erwähnt werden. Sonst würde […]
Untersuchung der Leiche zur Klärung der Todesursache zur Vervollkommnung wissenschaftlich-medizinischer Erkenntnisse (freiwillig im Unterschied zur Leichenschau, die zur juristischen Klärung angeordnet wird).
Sowohl Gesundheitsbevollmächtigter als auch gerichtlich bestellter Betreuer. Auch Ehegatten oder Kinder sind im Betreuungsfall keinesfalls automatisch gesetzlicher Patientenvertreter.
Kommt ambulante (am Lebensende) in Frage oder stationär (Palliativstation im Krankenhaus – dort nur vorübergehnd mit Entlassung nach durchschnittlich 10 Tagen). Ganzheitlich-interdisziplinäres medizinisches Behandlungskonzept. Alle angezeigten Maßnahmen zur Linderung von psychischen und körperlichen Symptomen, Schmezren und Beschwerden bei unheilbar Kranken (v.a. Krebspatienten). Palliative Medizin zielt auf Stabilisierung und Lebensqualität bis zum Schluss, und wirkt dadurch […]
Erlaubnis zur Entnahme nach eigenem Hirntod zur Verpflanzung eines noch intakten Organs in den Körper eines Anderen (des sogenannten Organempfängers). Dies ist nur auf der Intensivstation unter organerhaltenden Maßnahmen möglich, nachdem vorher für die Lebensrettung des Spenders – vergeblich – alles getan wurde. Organspende-Bereitschaft und Patientenverfügung sollten aufeinander abgestimmt sein.
Wenn – krankheits- oder unfallbedingt – eine akut lebensbedrohliche Störung der Vitalfunktionen (Atmung, Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel) vorliegt. Z. B. bei Herzversagen, Schock, Schädel-Hirn-Trauma (Gehirnschädigung), Vergiftung mit Multiorganversagen (Sepsis), Stoffwechselentgleisung. Siehe auch: Wiederbelebung.
Betäubende Medikamente, die geeignet sind, eine Narkose herbeizuführen (=umfassende aber rückführbare Lähmung des Zentralnervensystems mit weitestgehender Ausschaltung von Bewusstsein, Schmerzempfinden und Reflexen, jedoch bei erhaltener Funktionsfähigkeit lebenswichtiger Zentren). Narkotika sind von Schlafmitteln und Sedativa (=dämpfende Beruhigungsmittel) nicht scharf abzugrenzen.
Zustand tiefster, durch äußere Reize nicht zu unterbrechende Bewusstlosigkeit mit sehr verschiedenen Ursachen (wie Stoffwechselentgleisung bei Diabetes, schwere Nieren- und Lebererkrankung, hirnorganische Verletzung und Blutung). Patienten sind bettlägerig, müssen immer künstlich ernährt und meist auch künstlich beatmet werden (Intensivmedizin). Lebensgefahr und Prognose, wieder zu erwachen oder gar zu genesen, sind beim Koma sehr differenziert zu […]
Apparative und fachpersonelle Voraussetzungen zur Überwachung und (maximaler) Therapie im akuten Notfall, bei und nach Operationen, auch bei chronischer Abhängigkeit von maschineller Lebensverlängerung (z. B. von künstlicher Beatmung).
Das Stillen von Hunger- und Durstgefühl gehört zu den Basismaßnahmen jeder lindernden Therapie. Viele Schwerkranke dies gilt ausnahmslos im Sterbeprozess, mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Wachkoma haben allerdings kein Hungergefühl mehr. Künstliche Ernährung kann dann nicht mehr als lindernde Maßnahme betrachtet werden.
Verwahrung von Urkunden und Dokumenten. Bei Patientenverfügungen, die von Zeit zu Zeit zu aktualisieren oder zu verändern sind, ist darauf zu achten, dass eine Hinterlegungsstelle hierfür Serviceleistungen anbietet. Bei der Bundesnotarkammer erfolgt nur eine elektronische Registrierung mit Kontaktdaten zur Patientenverfügung.
I. d. R. plötzlich erworbene Unfähigkeit zu bewusstem Denken, zum Gewinnen von Einsichten, ggf. auch zu gezielten Bewegungen. Als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet werden Kopfverletzungen mit direkter Gehirnbeteiligung. Dies kann von leichter Gehirnerschütterung über vorübergehende Bewustlosigkeit bis hin zu schwersten gesitig-körperlichen Dauerschädigungen reichen. Auch ein indirekt ausgelöster Sauerstoffmangel im Gehirn (z. B. bei Herzinfarkt oder Verschluss der […]
Erfolgt in der Notfallmedizin meist mittels Infusion (Nährlösung in die Vene), mittels Mund- oder Nasensonde (weicher Gummischlauch) in den Magen oder heute sonst meist durch eine sogenannte PEG-Magensonde (dünner Schlauch durch die Bauchdecke direkt in den Magen). Die PEG-Sonde (Perkutane endoskopische Gastrostomie) einen operativen Eingriff voraussetzt und keine Notfallmaßnahme ist, darf und wird sie von […]
Dieses ist bei Schwerkranken zwar länger als das Hungergefühl vorhanden, jedoch v. a. verursacht durch Mundtrockenheit. Zur Linderung ist deshalb im Sterben neben dem Anfeuchten der Atemluft eine fachgerechte Mundpflege sehr wichtig (z. B. Gabe von Eistückchen). Hingegen ist die Zufuhr zu großer Flüssigkeitsmengen bei Sterbenden schädlich, weil sie zu Wasseransammlungen und quälenden Folgebeschwerden wie Atemnot u. a. […]
Medizinisch-apparative Blutwäsche bei akutem oder chronischem Nierenversagen, zur Verhinderung einer Harnvergiftung.
Fortschreitender Verlust an Gedächtnisleistungen, kognitiven, sozialen (und ggf. auch motorischen) Funktionen inkl. Sprachvermögen. Geht nach mehrjährigem Verlauf meist in völlige Pflegebedürftigkeit über. Die mit über 70 % häufigste Form ist die Alzheimer-Erkrankung. Daneben kommen auch Gefäßsklerosen (Arterienverkalkung) und andere Gehirnschädigungen in Frage.
Über die Wahl des Ortes (zu Hause, Pflegeheim, Krankenhaus) bestimmen zu können, an dem sich eine Person aufhalten soll (ggf. als Wohnsitz).
Schwere Atemstörung; teils mit Erstickungsangst verbundene, subjektiv sehr belastende Empfindung, vermehrt Atemtätigkeit leisten zu müssen. Oft ist nicht Sauerstoffmangel die Ursache, sondern der zentral gesteuerte Atemantrieb wird durch vermehrtes CO2 im arteriellen Blut verstärkt. Zur Dämpfung steht als medikamentöse Therapie schnell wirkendes Morphin an vorderster Stelle: Die Empfindung, Atem holen zu müssen, wird dadruch nicht […]
Medikamente, welche die Vermehrung von Bakterien hemmen bzw. diese abtöten (z. B. Penicillin).
Auch Blutvergiftung genannt. Allgemeininfektion über die Blutbahn durch einen zunächst örtlich begrenzten Krankheitsherd (Auslöser: Keime aller Art, Bakterien, Pilze, Viren). V. a. bei geschwächten Patienten können dann Giftstoffe in kurzer Zeit den ganzen Körper überschwemmen und zu “Multiorganversagen” führen. Die Lebensbedrohung wird meist unterschätzt, dabei handelt es sich bei Sepsis um die dritthäufigste Todesursache. Die Anfangssymptome […]
Kunstgerechtes “Abtrennen” eines Körperteils an der durch die Erkrankung (z. B. Sepsis) bestimmten Stelle. Oft sind bei Altersdiabetes (“Zucker”) Wundinfektionen oder Durchblutungsstörungen Anlass für eine Fuß- oder auch Beinamputation.
Gewonnen aus Opium, Oberbegriff auch Opioide. Indikation für den medizinischen Einsatz sind stärkste Schmerzen, die durch weniger wirksame Schmerzmittel nicht mehr gelindert werden können. Beispiel hierfür sind Tumorschmerzen bei Krebserkrankungen. Auch bei akuten Schmerzen durch Unfälle oder Herzinfarkt sowie qualvoll empfundenen Erstickungssymptomen sind Morphin und verwandte Substanzen Mittel der Wahl. Weniger wirksam ist Morphin bei […]
Ersatz oder Unterstützung der Atemtätigkeit, vorübergehend oder dauerhaft (auch im Koma) durch ein Beatmungsgerät, d.h. maschinell, mit unterschiedlichen Techniken und Vorgaben (Luftvolumen oder Druck betreffend). Erfolgt invasiv mittels Beatmungsschlauch (Tubus). Dieser wird gelegt über ein Tracheostoma (Öffnung nach Luftrährenschnitt, Folge: Unfähigkeit zm Sprechen, welches aber mit Kanüle erlernt werden kann) oder über den Mund (Folge: […]
Wenn jemand seine Angelegenheiten (ganz oder teilweise) nicht mehr selbst regeln kann. Ein sogenannter Betreuer wird dann für bestimmte Aufgabenbereiche gerichtlich eingesetzt. Um dies zu vermeiden, kann eine (Vorsorge-)Vollmacht Voraussetzung: Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers für eine Vertrauensperson ausgestellt werden. Diese kann verschiedene Angelegenheiten (z. B. gesundheitliche oder finanzielle) abdecken.
Fortschreitender Gehirngewebeschwund, Nachlassen der geistigen Fähigkeiten, Form der Demenz, die zu Gedächtnisstörung, Orientierungs- und Ratlosigkeit führt, später zu Affektstörungen, Inkontinenz (=unwillkürlicher Abgang von Stuhl und Harn), Nicht-Mehr-Erkennen von Angehörigen, Persönlichkeitszerfall. Im »Endstadium« ist auch eine natürliche Nahrungsaufnahme i. d. R. nicht mehr möglich.
Der Humanistische Verband hat vor knapp zwei Jahrzehnten das Fragebogenmodell zu einer individuell abgefassten Patientenverfügung entwickelt. Dies geschah im Rahmen seiner hospizlichen Sterbebegleitungs-Praxis. Die wenigen, die sich damals überhaupt mit dem vorsorglichen Patientenwillen befaßten, boten pauschale – damals noch sogenannte – Patiententestamente an. Die Situation Ende der 1980er Jahre die Bundesärztekammer wehrte sich noch gegen […]