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Bischof Huber warnt davor, dass PV in Pflegeheimen zur Pflicht gemacht werden

10. Nov 2008

Bischof Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat vor einer gesetzlichen Verankerung und überhaupt vor der weiten Verbreitung von Patientenverfügungen gewarnt (Siehe gesetzeskunde.de): Der Bischof sehe die Gefahr, dass Patientenverfügungen zur Pflicht gemacht werden könnten, berichtete dpw vom evangelischen Kirchentag in Hannover: “Ich habe die Situation in Pflegeheimen vor Augen, in denen de facto jetzt schon im Zusammenhang mit der Anmeldung oder vergleichbaren Anlässen in einer Weise nach der Patientenverfügung gefragt wird, die ich nicht für richtig halte”, so Huber.
Weiter unter www.aerztezeitung.de/STERBEBEGLEITUNG

Gita Neumann vom Humanistischen Verband hält die Erklärung von Bischof Huber für völlig daneben gegriffen: “Allein die Profanität aus dem Munde eines Geistlichen wirkt in diesem Zusammenhang eigentümlich die Schwäche es Arguments ist darüber hinaus eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand. Bischof Hubers Unbehagen lässt völlig offen, welche Art von Patientenverfügungen denn wohl dem Interesse von Pflegeheimen entsprechen würden: Vorab erteilte pauschale Einwilligungen oder umgekehrt Ablehnungen zur künstlichen Ernährung durch eine PEG-Magensonde? Wer wie Kirchen und Hospizbewegung vor einer vermeintlichen ‘Verrechtlichung´ eines existentiellen Bereiches meint warnen zu müssen, will in Wirklichkeit Rechtssicherheit vermeiden was paradoxerweise gerade zu einer zunehmenden Inanspruchnahme der Amtsgerichte führt.”

Ob restriktive Lebensschützer den Stopp des Gesetzgebungsverfahrens zur Patientenverfügung langfristig als Erfolg verbuchen können, ist indessen mehr als fraglich. Erkannt und benannt hat das Dilemma die Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Margot Käßmann (Hannover): “Sind die Regelungen im Namen des Lebensschutzes zu restriktiv, werden die Stimmen für die aktive Sterbehilfe verstärkt. Sind sie zu locker, ist dem Missbrauch Tor und Tür geöffnet.” Mehr siehe: patientenverfuegung.de/KONTROVERSEN