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Euthanasie-Aktivitäten

10. Nov 2008

Bioethik-Weltkongress beklagt Zunahme der Euthanasie-Aktivitäten

Brasilia (dpa) Der 6. Welt-Kongress für Bioethik hat eine Zunahme der größtenteils illegalen Euthanasie-Aktivitäten beklagt. In den USA, wo nur der Staat Oregon die ärztliche Mithilfe zum bewusst herbeigeführten Patiententod (Suizid) gestatte, würden immer mehr alternative Euthanasie-Methoden entwickelt. Es gebe inzwischen sogar schon einen Euthanasie’Do it Yourself’Kasten für 40 Dollar zu kaufen. Darin enthalten seien unter anderem einfache Plastiktüten mit Erstickungshilfen.

Mehrere Konferenzteilnehmer brachten unterdessen in der brasilianischen Hauptstadt die Sorge zum Ausdruck, dass die Genehmigung oder Duldung der von einigen Seiten befürworteten aktiven Euthanasie von Gesundheitsbehörden zur Ausgabensenkung missbraucht werden könnte.’ Ich würde es nicht gern sehen, wenn Euthanasie zur Alternative für mangelhafte und defizitäre Gesundheitssysteme wird’, erklärte zum Beispiel der niederländische Arzt Hans van Delden von der Universität Utrecht, dessen Land als erstes weltweit die aktive Sterbehilfe legalisierte.

Der bekannte Australier Peter Singer sprach sich dagegen für eine aktive Sterbehilfe besonders in jenen Fällen aus, in denen den Patienten keine ausreichende Behandlung gewährleistet werden kann.’ Afrika hat zum Beispiel nicht genügend Mittel, um die Aids-Kranken zu behandeln’, führte er an. Zudem müsste Euthanasie auch bei Patienten im Endstadium, die sich ihrer Entscheidung bewusst seien, in Betracht gezogen werden.’ Man darf doch nicht den Wunsch eines Menschen missachten und diesen unnötig leiden lassen’, sagte Singer, der auch als einer der Pioniere der Tierschutzbewegung gilt.

Der Widerstand gegen die Euthanasie kommt vor allem aus dem religiösen Lager, denn sie widerspricht dem Konzept der Heiligkeit des Lebens und dem katholisch-christlichen Verbot des Selbstmordes als einer der schlimmsten Sünden.
dpa