So erreichen Sie uns:
Telefonzentrale 030 206 21 78 - 00
Mo, Di, Do 10–17 Uhr, Fr 10–14 Uhr

So erreichen Sie uns:
Telefonzentrale 030 206 21 78 - 00
Mo, Di, Do 10–17 Uhr, Fr 10–14 Uhr

mail@patientenverfuegung.de

Finden Sie eine_n
Berater_in in Ihrer Nähe

Beitrag

Hamburger Ex-Senator Kusch präsentiert Sterbehilfe-Automaten / Volksinitative

10. Nov 2008

Wahlkampf Roger Kusch sorgte bei seinem Auftritt in einem Seniorenheim für Wirbel

Der Ex-Senator und der Sterbehilfe-Automat

Chef der Partei HeimatHamburg stellte Gerät vor, mit dem unheilbar Kranke sich selbst eine tödliche Injektion verabreichen können.

“Ex-Justizsenator Roger Kusch, Chef der Partei HeimatHamburg, hat gestern mit der öffentlichen Präsentation eines “Injektionsautomaten” zur Sterbehilfe für Wirbel gesorgt. Kusch stellte den Prototypen eines Geräts vor, mit dem Sterbewillige per Knopfdruck eine tödliche Injektion auslösen können nach dem deutschen Strafrecht sei dies legale Sterbehilfe, erläuterte Kusch. CDU und FDP in Hamburg sowie Pastoren übten scharfe Kritik. Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland bislang nach wie vor strafbar.

Einen unscheinbaren Kasten in Grün hatte Kusch zum Wahlkampftermin in einer Seniorenresidenz in Lokstedt mitgebracht: “Ich will kein generelles Selbsttötungsinstrument anbieten, sondern denjenigen todkranken Sterbewilligen, die ihr Bett nicht mehr verlassen können, ein Angebot machen, in Würde zu sterben”, sagte Kusch dem Abendblatt.

Noch sei er mit Fachleuten im Gespräch über Details des Geräts, aber: Schon im ersten Halbjahr 2008 sei man technisch so weit, solche Automaten auf dem Markt anzubieten. Kusch betonte, dass er solche Automaten nur unter strengen ethischen Voraussetzungen befürworte, unter Aufsicht von Ärzten, Sterbehelfern. So müsse der Sterbewillige volljährig, unheilbar krank sein, eine freiwillige Entscheidung treffen.

Kusch betonte, er wolle mit diesen Automaten Sterbewillige nicht zum Selbstmord ermuntern. Dem Abendblatt sagte er: “Ich werde keinen Versandhandel für solche Automaten gründen”. Und vage: Er habe das Modell von einem deutschen Arzt gratis bekommen; solche medizinischen Geräte seien längst in anderen Medizinbereichen im Einsatz, etwa beim Spritzen von Insulin.

Viviane Spethmann, rechtspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, kritisierte den Kusch-Vorstoß: “Die Aktion von Herrn Kusch ist ethisch verwerflich. Es ist auch zynisch, beim Thema Sterbehilfe einen Apparat zu präsentieren.” Burkhardt Müller-Sönksen, FDP-Bundestagsabgeordneter und Hamburger FDP-Rechtsexperte: “Wenn man wie Kusch solche Informationen pro aktiv verbreitet, das erinnert mich an Anleitungen von Selbstmord-Bombenbastlern im Internet.” Helge Adolphsen, Ex-Hauptpastor der St.-Michaelis-Kirche sagte: “Leben ist von Gott gegeben, das darf man nicht selbst nehmen.””

erschienen am 5. September 2007 im Hamburger Abendblatt

Vollständige Url des Artikels:
Hamburger Abendblatt


Reaktion der SPD-Fraktion: Völlig falsches Signal stattdessen Palliativ-Care stärken
Siehe_ Presseerklärung der SPD-Fraktion


Hamburg: Ex-Justizsenator Kusch startet “Volksinitiative Sterbehilfe”

Hamburg (ALfA). Nachdem Hamburgs Ex-Justizsenator und Vorsitzender der Partei “Rechte Mitte Heimat Hamburg”, Roger Kusch, vor drei Wochen in einem Seniorenheim einen “Sterbehilfe-Automaten” vorgestellt hat, (siehe ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007) sorgte er nun erneut mit einem neu gegründeten Verein “Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e. V.” für Schlagzeilen. Mit einer Auftaktveranstaltung am 25. September startete Kusch eine Volksinitiative, mit der er mittels Volksentscheid ein eigenes Hamburgisches Sterbehilfe-Gesetz erlassen möchte. Hierfür will Kusch in der ersten Phase 10.000 Unterschriften sammeln. Zu den zentralen Forderungen der Initiative gehört, in der Hansestadt das Amt eines Sterbehilfe-Beauftragten einzuführen, der Buerger beraten und Angebote vermitteln und darauf achten soll, dass Patientenverfügungen eingehalten werden. Damit solle der “großen Rechtsunsicherheit beim Thema Sterbehilfe in Deutschland” entgegengewirkt werden. In einem Info-Flyer betont er: “Das weitgehende Verbot aktiver Sterbehilfe ist Bundesrecht. Durch ein Hamburgisches Gesetz kann das nicht außer Kraft gesetzt werden. Unser Gesetzentwurf hält sich deshalb strikt an das geltende Bundesrecht, schafft aber mit dem Amt eines Hamburgischen Sterbehilfebeauftragten die in Deutschland einzigartige Chance, dass Menschen sich in ihrer letzten Lebensphase auf amtliche Autorität verlassen können und keine Angst mehr vor der Willkür von Ärzten, Pflegern und Angehörigen haben müssen.”

Bei der Auftaktveranstaltung zur “Volksinitiative Sterbehilfe”, bei der laut Veranstalter etwa 60 Gäste anwesend waren, verlas Kusch eingangs eine autobiographische Kurzgeschichte “Die Liebe ließ mir keine Wahl” von Ralph Giordano, die der Publizist eigens zum Zeichen seiner Unterstützung freigegeben hatte, wie es auf den Webseiten des Vereins heißt. Anschließend referierte der Gründer der Schweizer Sterbehilfe-Organisation, Rechtsanwalt Ludwig A. Minelli, in einem Vortrag zum Selbstbestimmungsrecht des Menschen, das auch den Willen zur Beendigung des eigenen Lebens umfasst. Danach stellte Kusch seinen Gesetzentwurf vor.

Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke bezeichnete den Vorstoß laut einem Bericht in der Online-Ausgabe der Welt vom 26. September als “unsäglich”. Kusch spiele auf dem “Klavier der Emotionen”. Das sei unverantwortlich. Er wehre sich ausdrücklich gegen Stimmungsmache zur Durchsetzung politischer Interessen, sagte Jaschke dem Blatt zufolge. Die Kooperation von Kusch mit Minelli vom Verein Dignitas bewerte er als “unseriös”.

Einen Tag nach der Auftaktveranstaltung beklagte sich Kusch in einer Pressemitteilung, dass bereits sechs Hamburger Wochenblätter, die zum Axel Springer-Verlag gehören, einen Abdruck für eine Werbeanzeige für seine Initiative abgelehnt hätten. Durch den Boykott seiner Anzeige solle das Zustandekommen der Volksinitiative verhindert werden, so Kusch. Für ihn sei dies zudem “mediale Zensur, wie ich sie bislang in unserem demokratischen Rechtsstaat nicht für möglich gehalten hätte”.

Weitere Informationen:


26.09.2002
Kusch startet “Volksinitiative Sterbehilfe” mit Giordano-Text
Ex-Justizsenator und Parteigründer Roger Kusch hat gestern Abend bei einer Veranstaltung den offiziellen Start seiner “Volksinitiative Sterbehilfe” bekannt gegeben und sich dabei zumindest indirekt prominenter Unterstützung bedient.
HAMBURGER ABENDBLATT 26.09.2007 http://www.abendblatt.de/daten/2007/09/26/798457.html Sterbehilfe:

“Die Liebe ließ mir keine Wahl” Ralph Giordano verlor seine erste wie seine zweite Ehefrau durch Krebs. Beide litten unerträgliche Schmerzen. Als die Ärzte nichts mehr tun konnten, entschloss sich Giordano, seiner ersten Frau das Sterben zu ermöglichen. Ein sehr persönliches Plädoyer für die Sterbehilfe. Der Publizist und Regisseur Ralph Giordano (84) lebt und arbeitet in Hamburg. Diesen Artikel verfasste er für eine Veranstaltung des Hamburger Politikers und Ex-Justizsenators Roger Kusch, der mit dem Thema Sterbehilfe derzeit in der Hansestadt Wahlkampf macht und mit einer Unterschriftenkampagne dafür werben will, dass Hamburg ein eigenes Sterbehilfegesetz verabschiedet. DIE WELT 26.09.2007
Die Liebe ließ mir keine Wahl

Weihbischof kritisiert geplante Volksinitiative Auf deutliche Ablehnung in der katholischen Kirche ist die geplante Volksinitiative zur Sterbehilfe gestoßen, die der frühere Justizsenator Roger Kusch plant. Der Vorsitzende der Partei “Rechte Mitte Heimat Hamburg” will sie auf den Weg bringen, um ein eigenes Hamburger Gesetz für die aktive Sterbehilfe zu schaffen.
DIE WELT 26.09.2007;
DIE WELT

Hamburg: Ex-Justizsenator Kusch stellt Sterbehilfe-Automat im Seniorenheim vor. ALfA-Newsletter 34/07 vom 08.09.2007
Quelle: ALfA-Newsletter 37/07 vom 28.09.2007 www.alfa-ev.de