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Kirchentagsprogramm: Suizid und Sterbehilfe

10. Nov 2008

Besondere Aufmerksamkeit verdient das dreitägige Programm ‘Den Sterbenden ein Segen sein’ im Rahmen des ersten ökumenischen Kirchentages in Berlin in der Emmauskirche (unter: www.emmaus-kirche.de). Am Freitag, 17 Uhr wird dort das Thema ‘Ich will nicht mehr zwischen Suizid und Sterbehilfe’ behandelt. Dabei geht es um einen Dialog zwischen unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen. Auf dem Podium sein werden u. a.: Frau Däubler-Gmelin (Bundesjustizministerin a. D.), der Palliativmediziner Herr Dr. Müller-Busch, Frau Neumann vom Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), Frau Herrmann (Journalistin). Als Gast des HVD wird außerdem anwesend sein Herr Dr. Spittler, der zuletzt eine 38-jährige schwerkranke MS-Patientin begleitet hat auf ihrem langen Weg bis zum Tod. Dieser führte in die Schweiz, wo sie durch eine dort völlig legal tätige Organisation Suizidhilfe erhielt.

Der HVD möchte den Mut und die Sensibilität dieses Arztes würdigen, der nichts anderes getan hat, als sich für die Erfüllung des Wunsches seiner Patientin einzusetzen. Durch sein öffentliches Bekenntnis dazu war und ist Johann Friedrich Spittler heftigsten Anfeindungen ausgesetzt, die streckenweise Rufschädigenden bis bedrohenden Charakter für seine berufliche Existenz angenommen hatten. Die folgenden Zeilen, zur Einstimmung auch für den morgigen Gedankenaustausch auf der Kirchentagsveranstaltung gedacht, stammen von ihm und sind überschrieben mit ‘Memoriae S.R.,’ (06.07.1966 16.04.2003):

Heftig verzweifelnd
in der zutiefst kränkenden
Verwundung ihrer Würde
trauernd wissend,
in ihr vorhandene Möglichkeiten
nicht mehr leben zu können,
klarsichtig für Unmöglichkeit
eigenen und anderen Unvermögens,
verletzende Prägungen aufzulösen,
wissend
um die begrabene Hoffnung auf ein
liebendes und zu liebendes Gegenüber,
trauernd
um ihre intensive Sehnsucht,
fürsorglich Hilfe geben zu wollen.
Intensiv offen für letztes Erleben,
Wahrnehmen und Verstehen,
In der Reife eines Menschenlebens
wollensbewusst auf ihrem Weg,
(von JFS)

Nie wieder ein Wort,
nie wieder ein Streicheln,
nie mehr Freude im Erleben,
nie mehr ihr zaghaftes Wahrnehmen,
ihr traurig wissendes Lächeln
um den Verlust.
In alle Ewigkeit
        nie
             wieder
(von J.S.F., geschrieben nach ihrem Tod)