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Vorwürfe gegen Papstbuch Empörung über Schock-Rede von Kardinal Meisner

10. Nov 2008

Quelle: ZDF vom 22.02.2005 (www.heute.de), mit Material von KNA:

Ratzinger weist Vorwürfe gegen Papstbuch zurück Hitzige Debatten über Vergleich von Holocaust und Abtreibung

Kurienkardinal Josef Ratzinger hat die Behauptung zurückgewiesen, Papst Johannes Paul II. habe in seinem neuen Buch Holocaust und Abtreibung verglichen. “Der Papst stellt diese Geschehnisse und Systeme nicht auf eine Ebene”, sagte der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation am Dienstag bei der Vorstellung des Buches in Rom.

22.02.2005


Worum es dem Kirchenoberhaupt gehe, sei eine Warnung davor, dass auch Demokratien nicht immun gegen das Böse seien. Eine Gleichstellung von Holocaust und Abtreibung habe im Denken Johannes Paul II. keinen Platz, so Ratzinger. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls sagte, der Papst wolle mit seinen Worten nicht Untaten vergleichen, sondern deren philosophische Wurzeln analysieren. Das 224-Seiten-Buch sorgte wegen einer Passage zu Holocaust und Abtreibung schon vor seinem Erscheinen für Schlagzeilen. In dem Werk, das manche als “Vermächtnis” des 84-Jährigen sehen, kommt der Papst auch auf die Legalisierung der Abtreibung zu sprechen. Er vergleicht sie nicht mit dem Holocaust, sondern fragt nach der geistesgeschichtlichen Wurzel von Gesetzen, die das Töten bestimmter Gruppen erlauben. Seine These lautet: “Wenn der Mensch allein, ohne Gott, entscheiden kann, was gut und was böse ist, dann kann er auch verfügen, dass eine Gruppe von Menschen zu vernichten ist.”

Italienische Presse entschuldigt sich

Der Chefredakteur der Tageszeitung “Corriere della Sera”, Paolo Mieli, entschuldigte sich im Namen der italienischen Presse dafür, dass in einigen Schlagzeilen der Eindruck erweckt worden sei, der Papst hätte Abtreibung und Schoah gleichgesetzt. Dies sei eine “verfälschende Zuspitzung” der Papstworte gewesen. Auch in Deutschland hatte das Buch nach Vorab-Zitaten der Presse für eine hitzige Debatte gesorgt. Das Buch erscheint am Mittwoch in elf Sprachen. Die deutsche Ausgabe trägt den Titel “Erinnerung und Identität Gespräche an der Schwelle zwischen den Jahrtausenden”.


Kölner Erzbischof kanzelt die Abtreibung und Sterbehilfe ab Schock-Rede: Vergleiche mit Hitler und Stalin Entschiedene Zurückweisung durch den Präsidenten des Zentralrats der Juden

Quelle: Express vom 06.01.2005

“Köln Mit scharfen Worten hat der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner Abtreibung und Euthanasie angeprangert. In seiner Predigt zum Dreikönigstag im Kölner Dom verglich er die Tötung ungeborenen Lebens und die Tötung auf Verlangen mit den Verbrechen von Hitler und Stalin.

Wörtlich sagte der Erzbischof: “Zuerst Herodes, der die Kinder von Bethlehem umbringen lässt. Dann unter anderem Hitler und Stalin, die Millionen Menschen vernichten ließen. Und heute werden ungeborene Kinder millionenfach umgebracht.” Der Mensch dürfe sich nicht selbst zu einem Gott machen, der sich Verfügungsgewalt über den eigenen Leib und über das Leben anderer anmaße, sagte der Kardinal. Abtreibung und Euthanasie hießen “die Folgen eines anmaßenden Aufbegehrens gegenüber Gott”.

Kardinal Meisner hat sich bereits öfter scharf gegen Abtreibung und Sterbehilfe gewandt. So bezeichnete er im Mai auf der Vollversammlung des Diözesanrates der Katholiken in Bensberg das Gesetz zur Sterbehilfe in Belgien und Holland als “barbarisch”

Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, wies Meisners Vergleich mit den Hitler-Verbrechen zurück. Solche Sätze seien eine Beleidigung von Millionen Holocaust-Opfern, sagte er in der “Saarbrücker Zeitung”. Der Kardinal solle sich unverzüglich von dem Vergleich distanzieren. Spiegel: “Ich habe überhaupt kein Verständnis für Äußerungen, bei denen Abtreibung und Sterbehilfe mit den Verbrechen des Nazi-Regimes gleichgesetzt werden.”


Die Bundes-Grünen hatten eine Entschuldigung Meisners gefordert. Er habe die Holocaust-Opfer beleidigt und auch Frauen, die sich in einer schwierigen existenziellen Notsituation befänden, sagte Grünen-Chefin Claudia Roth. Das ökumenische Netzwerk «Initiative Kirche von unten» warf Meisner «beleidigende und volksverhetzende Äußerungen» vor. Er habe der katholischen Kirche und dem jüdisch-christlichen Dialog großen Schaden zugefügt. (Quelle: Netzzeitung.de vom 08.01.2005)


Quelle: Tagesschau online vom 08.01.2005:

“Auch Hamburger Pastor sorgt für Eklat

Zuvor hatte bereits in Hamburg der Pastor der St.-Michaelis-Kirche, Christian Rüß, für Empörung gesorgt. Wie die “Hamburger Morgenpost” berichtete, verglich Rüß am Mittwoch in seiner Andacht die Kinder, die in der Flutwelle starben oder zu Waisen wurden, mit den Opfern einer Abtreibung in Deutschland. “Menschen fragen, wie Gott diese Flut zulassen konnte”, sagte Rüß demnach während der Andacht. “Aber vielleicht hat die katholische Kirche Recht, wenn sie sagt: ‘Was beschwert ihr euch?’ Denn bei uns werden jedes Jahr 200.000 Kinder abgetrieben.” Deutschland könne sich daher nicht als besonders kinderfreundlich hinstellen. “Wie kann man Gott anklagen und gleichzeitig, wenn man selbst die Macht hat, Leben zu erhalten, sich gegen dieses Leben entscheiden?”, habe Rüß die versammelten Besucher gefragt. Mehrere von ihnen verließen daraufhin dem Bericht zufolge protestierend die Kirche.”


“Ob in einem Vergleich Hitlers mit Herodes heute viel gewonnen ist, stehe dahin; 1942 wäre es anders gewesen (Kommentar aus: Berliner Zeitung, 08.01.2005)