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Sterben in Würde hat seinen Preis – Unverzichtbar: Non-Profit-Engagement

22. Mrz 2009

Deutsche Hospizbewegung beklagt Existenznot – Blockade durch Krankenkassen

 „ Es ist eine Erfolgsgeschichte: 25 Jahre nach dem Start der Hospizbewegung in Deutschland kümmern sich hierzulande 1500 ambulante Dienste, 170 stationäre Hospize und 80 000 ehrenamtliche Helfer um schwerstkranke und sterbende Menschen. Und die Nachfrage steigt. Doch den Preis für diese politisch ausdrücklich erwünschte Entwicklung müssen die Einrichtungen und ihre Mitarbeiter vielerorts alleine tragen … viele der ambulanten Dienste [seien] in Existenznot geraten, klagt der Deutsche Hospiz- und Palliativverband. Hinzu komme, dass die Kranken- und Pflegekassen zugesagte Mittel ‚in großem Umfang’ zurückhielten, wie Verbandschefin Birgit Weihrauch betont. …

Auch in den Hospizen fehlt es an Geld: Nur knapp 60 Prozent der Kosten würden derzeit von Kranken- und Pflegekassen übernommen, hat Rochus Allert errechnet. Nach einer Studie des Professors an der Katholischen Hochschule in Köln wird ein Drittel der Leistungen anderweitig abgedeckt: 22 Prozent über Spenden und elf Prozent über den Einsatz ehrenamtlicher Helfer. Den Rest müssten die Kranken und ihre Angehörigen selber aufbringen – wobei dieser Eigenanteil je nach Hospiz, Pflegestufe und Verweildauer unterschiedlich und dadurch für die Patienten überhaupt nicht kalkulierbar sei. …

Noch vor der Bundestagswahl müsse es zu entsprechenden Gesetzesänderungen kommen, fordert die SPD-Abgeordnete Herta Däubler-Gmelin. Auch der seit zwei Jahren bestehende Anspruch der Versicherten auf ambulante Palliativversorgung müsse von den Krankenkassen endlich umgesetzt werden. ‚Wir waren der Meinung, dass wir durch die Gesundheitsreform den Fuß gut in der Tür hätten’, sagt die frühere Justizministerin. ‚Nun stellen wir fest, dass der Fuß gequetscht wird.’ … Die Hospizbewegung wirbt für eine neue Sterbekultur. Im Vordergrund steht nicht mehr die Verlängerung des Lebens, sondern eine psychologische und geistliche Begleitung, die Schmerzbekämpfung und Verbesserung der Lebensqualität. "
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Hospiz-Krankenkassen;art122,2752348

 

Unverzichtbar bleibt Non-Profit-Engagement / Stellenmarkt

Trotz unsicherer Finanzierung wird von gemeinnützigen Trägern unterschiedlicher "geistlicher" Provenienz die Hospizarbeit weiter ausgebaut und dabei die Suche nach geeigneten Mitarbeiter/innen zum zusätzlichen Problem:

Der Humanistischen Verband (Mitglied im DPW, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband) sucht für seinen Kinderhospizdienst, seine ambulante und stationäre Hospizarbeit hier: http://www.hvd-berlin.de/stellenangebote

Träger (i.d.R. christlich oder überkonfessionell ausgerichtet), die innerhalb des Deutschen Palliativ- und Hospizverbandes (DPHV) organisiert sind, suchen hier: http://www.hospiz.net

 

Experte: Flächendeckende Palliativmedizin erst in vier Jahren


„ In Deutschland wird Patienten erst in den kommenden zwei bis vier Jahren flächendeckend Palliativmedizin angeboten werden können. Darauf hat Gian Domenico Borasio, Inhaber des Lehrstuhls für Palliativmedizin in München, am Mittwochabend in München hingewiesen. Außerdem kritisierte er, dass sich die Krankenkassen nach wie vor weigerten, den seit 2007 gesetzlichen Anspruch von Patienten auf Palliativmedizin umzusetzen. Borasio äußerte sich bei einer Veranstaltung der Katholischen Akademie in Bayern.

Der Professor mahnte mehr Fachwissen der Ärzte über die Palliativmedizin an. Untersuchungen zufolge seien viele Mediziner unsicher, welche Maßnahmen der Schmerzlinderung unter aktive oder passive Sterbehilfe fielen. Es fehle an Rechtssicherheit. Da die Rechtsprechung keine eindeutige Linie erkennen lasse, müsse ein gutes Gesetz her. Vor allem aber sei Dialogbereitschaft gefragt. …

Der frühere Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, Klaus Kutzer, sprach sich ebenfalls für klare juristische Vorgaben aus. Nur dann könnten Ärzte ohne Angst entscheiden. … "
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/35867/Flaechendeckende_Palliativmedizin_erst_in_vier_Jahren.htm

 


 

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